Im Mittelpunkt von „Mindlock – The Apartment“ steht eine Geschichte, die den Spieler fesseln und immer wieder überraschen soll. Andere Spiele, wie „Return of the Obra Dinn“, legen ihren Fokus beim Geschichtenerzählen auf Spielmechaniken. „Mindlock“ hingegen setzt seinen Schwerpunkt auf eine ansprechend erzählte Geschichte, um die tiefgründigen und humorvollen Teile der Spielwelt mit unerwarteten Wendungen und vielschichtigen Charakteren bestmöglich zur Geltung zu bringen.
Im Laufe der Entwicklung, die ihr übrigens auf Instagram genauer verfolgen könnt, war es mir wichtig, den Spielern trotz einer minimalistischen Adventure-Steuerung, die vor allem aus Laufen, Untersuchen und Interagieren besteht, ein Maximum an Vielfalt zu bieten. So erkundet man neben der Gegenwart auch Colins Gedankenwelt und seine Erinnerungen, die er nach und nach wiederentdeckt. Diese Erzählvarianten unterscheiden sich sowohl im Grafikstil als auch im Gameplay.
Besonders mit den Gedankengängen war es möglich, Colins Perspektive stets verständlich zu gestalten und auch das Schmieden von Plänen erlebbar zu machen. So bieten sie spannende, kurzweilige Minispiele, die das Gameplay bereichern. Zum Beispiel erfordert das Überqueren eines Flusses, dass Colin jeden Schritt genau plant und die beste Route über die Steine wählt, um sicher ans andere Ufer zu gelangen, oder das Umwandeln einer Seife in einen anderen Gegenstand.
Auch stilistisch unterscheiden sich die verschiedenen Erzählebenen: Die Gegenwart ist düster und detailliert, wie im letzten Monat beschrieben, während Erinnerungen skizzenhaft und in einem hellen, wolkigen Ton dargestellt werden, da sie mit der Zeit verblassen. Colins Gedankengänge sind grafisch abstrakt und einfach, bestehend aus Linien und Strichmännchen.
Als Soloentwickler war es auch aus zeitlichen Gründen sehr attraktiv, einige Szenen bewusst einfach zu gestalten, um eine umfangreiche Geschichte zu erzählen und viel Gameplay zu bieten. Ihr könnt das Spiel übrigens schon auf Steam zur Wunschliste hinzufügen!